Du möchtest dual studieren?
Ein
duales Studium versteckt sich hinter mehreren Begriffen. Bezeichnungen wie Verbundstudium, kooperatives Studium, Kooperative Ausbildung, Studium im Praxisverbund, praxisnahes oder praxisintegrierendes Studium bzw. Studium mit vertiefter Praxis oder StudiumPlus, sind duale Studienangebote.
Wir möchten dir einen Überblick über das Thema Duales Studium geben.
Du erfährst worauf du bei der Planung achten solltest, welche Modelle und Abschlüsse es gibt und welche die Vor- und Nachteile eines dualen Studiums sind. Außerdem erhältst
du Informationen zu Fördermöglichkeiten und formalen Voraussetzungen.
Eine perfekt vorbreitete
Bewerbung ist dein Türöffner für die begehrten dualen Studienplätze. Des Weiteren kannst du lernen, wie du dich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten kannst und was dich dort erwartet.
Anschließend kannst du dir die Angebote zum dualen Studium der einzelnen Bundesländer ansehen. Die
Hochschulen und Berufsakademien informieren über ihre Studienangebote und Unternehmen über deren Jobs.
Darüber hinaus kannst du dir eine
Ausbildungsmesse in deiner Nähe finden, um dich gezielt bei Unternehmen und Hochschulen informieren zu können.
Abitur geschafft – und was jetzt?
Über Jahre stand dein Ziel fest. Du möchtest das Abitur machen. Du hast gelernt und bei jeder Klausur gebangt, dass es eine gute Note wird. Gerade zum Ende hin, wenn jeder Punkt zählt und das Ziel so greifbar nah ist, wächst die Spannung und die Ungeduld. Bald ist es geschafft. Und dann hältst du endlich ein Abiturzeugnis in Händen. Eigentlich müsstest dich nur noch freuen, wenn da nicht die ungewisse Zukunft wäre. Nach all den geborgenen Jahren in der Schule soll nun alles anders werden. Liebgewonnene Freunde zieht es in die Ferne. Was sollst du jetzt mit deinem Abitur machen? Dir stehen so viele Wege offen. Doch gerade das macht eine Entscheidung nicht einfach.
Studieren wäre doch toll. Doch ist das nicht genauso wie in der Schule? Theoretisches Wissen, abstrakt vermittelt und eine Menge Prüfungen, die du bestehen musst. Also eine Lehre machen? Praktisch und aktiv das gelernte Wissen gleich anwenden. Da verdienst du auch Geld, was sicherlich Ansporn ist. Doch wie sind deine Chancen nach der Lehre auch Karriere zu machen? Für die spannenden Jobs ist oft ein akademischer Abschluss notwendig. Also beides vereinen und ein duales Studium anstreben? Den an der Hochschule gelernten Stoff kannst du gleich in der Praxis umsetzen. Das kann viel Spaß bedeuten und Lernen fällt so oft wesentlich leichter. Du bekommst ein Ausbildungsgehalt, das dir eine finanzielle Basis verschafft. Aber bedeutet das duale Studium nicht Stress pur? Nimmst du dir nicht die Freiheit, die du zum Beispiel als Student hast? Sicherlich ist die Belastung hoch und es bedarf eines guten Zeit- und Selbstmanagements, um durch diese kombinierte Lehr- und Studienzeit zu gelangen. Aber auch ein reines Studium will finanziert werden. Die meisten Studenten jobben nebenbei und sind ganz ähnlichen Belastungen ausgesetzt, wie ein Student des dualen Studiums. Somit ist der Stress auch hier groß und die Freiheit entsprechend kleiner.
Ein Vorteil beim dualen Studium, der nicht unterschätzt werden sollte, ist die fundierte Berufserfahrung, die du zum Bachelor gleich mit dazu bekommst. Und wenn dich nach dieser kombinierten Ausbildung die wissenschaftliche Ausrichtung der Hochschule immer noch fasziniert, hast du die Möglichkeit noch einen Master zu machen. Damit kannst du dann auch eine gehobene akademische Karriere anstreben. Einige Unternehmen, die als Lehrbetrieb im dualen Studium fungieren, finanzieren dir dann sogar den Master in einem ähnlichen Modell. Wann ist das duale Studium aber nicht der richtige Weg nach dem Abitur? Wenn du forschen möchtest und vielleicht sogar eine Promotion dein Traum ist, musst du an die Universität. Oder du möchtest dem Lernen erste einmal weitestgehend den Rücken kehren. Dann wäre die reine Ausbildung der richtige Weg.
Wie findest du Klarheit? In Ruhe nachdenken, mit vielen Menschen über dein Anliegen reden, genau in sich hineinhören und keine Panik bekommen. Wichtig ist, sich irgendwann zu entscheiden und einen Weg einzuschlagen. Denn nur so kannst du feststellen, ob es der Richtige ist. Auf den folgenden Seiten möchte wir dich auf diesem Weg der Suche begleiten.
Der Weg zur Entscheidung
Das Abitur ist geschafft und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Doch nun müssen Entscheidungen getroffen werden. Dir stehen viele Wege offen, was deine Entscheidung nicht unbedingt leichter macht. Der folgende Artikel soll dir als Leitfaden dienen und dir Wege zur Entscheidungsfindung aufzeigen.
Erst einmal entschleunigen
Das Abitur zu meistern ist eine satte Leistung. Herzlichen Glückwunsch erst einmal! Nach diesem Kraftakt ist es jetzt erst einmal ganz wichtig, den Kopf frei zu bekommen. „Entschleunigen“ sollte dein Motto in der ersten Phase nach dem Abitur sein. Nimm dir Zeit, dich zu finden. Eine Reise kann hier Wunder vollbringen. Einfach einmal den Rucksack aufgeschnallt und etwas ganz anderes kennen lernen. Wenn du nicht reisen kannst, versuche bewusst etwas zu machen, was dich auf andere Gedanken bringt. Zum Beispiel kann dich ein soziales Engagement oder ein Job nach dem vielen Lernen ganz anders fordern. Denke einfach einmal an nichts anderes als an den Augenblick. Damit schaffst du wieder Platz in deinem Gehirn für konstruktive Gedanken, die deine Zukunft betreffen. Wahrscheinlich wirst du nach zwei Wochen auf deiner Reise oder in deinem Engagement ganz automatisch anfangen, dir die Zukunft vorzustellen. Wichtig ist, dass diese Gedanken von alleine kommen und nicht durch Druck von außen. Wenn du dann aus dir selbst heraus soweit bist, kannst du dich auf den Weg zur Entscheidung über deine berufliche Zukunft begeben.
Step 1 – Entschleunigen
- Nimm dir Zeit für dich.
- Tue etwas ganz anderes als Lernen.
- Lebe für den Augenblick.
- Lass Druck von außen nicht zu.
- Warte geduldig ab. Die ersten Gedanken rund um deine Zukunft kommen von ganz allein.
Was willst du wirklich?
Tipps, was du studieren könntest oder wo es im Moment die besten Jobaussichten gibt, wirst du von Familie und Freunden viele bekommen. Das Einzige, was aber zählt, ist das, was du möchtest. Lass dich zum Beispiel auf keinen Fall vom Arbeitsmarkt leiten, denn der ändert sich sowieso stetig. In meiner langjährigen Berufspraxis sind mir oft genug Studenten begegnet, die ihre Studienrichtung nach dem aktuellen Arbeitsmarkt orientiert haben und dann entweder das Studium nicht geschafft haben, weil ihnen das Fach nicht lag oder nach dem Studienabschluss feststellen mussten, das es gar keine Jobs mehr in dem Bereich gibt.
Dein Motto sollte sein: Wenn du gut bist in deinem Bereich, findest du immer einen Job. Es mag vielleicht einmal etwas länger dauern, aber du wirst immer einen Job finden, der dir auch Spaß macht. In meinen Seminaren sind oft Studenten der Geisteswissenschaften, die ja bekanntlich meist als Taxifahrer enden. Mich erstaunt immer wieder, was für spannende Jobs sie letztendlich ergattern. Ich habe festgestellt, dass die spannenden Jobs immer diejenigen bekommen, die voll hinter ihrer Person und ihren Fähigkeiten stehen und deshalb auch Motivation, Lernbereitschaft und Spaß für die neue Tätigkeit mitbringen.
Da ist es völlig egal, ob sie Wirtschafts-, Ingenieur- oder Geisteswissenschaften studiert haben, mit Motivation erreichst du eine Menge. Motiviert bist du aber nur, wenn du voll hinter einer Sache stehst. Du merkst schon, es handelt sich hier um einen Kreislauf, bei dem alles Hand in Hand geht.
Mit Menschen reden
Somit ist der erste Schritt herauszufinden, was dir wirklich Spaß macht. Um das herauszufinden, solltest du dir viele Fragen stellen, aber auch mit Menschen Kontakt aufnehmen, die einen Job haben, den du irgendwie spannend findest. Im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis ist es einfach solche Menschen anzusprechen. Was aber, wenn du sie gar nicht kennst? Hier gilt es, die Scheu zu überwinden. Lass dir gesagt sein, dass Menschen gerne über sich und ihren Werdegang reden. Eigentlich tust du diesen Menschen sogar einen Gefallen, wenn du sie nach ihrem Job und Karriereweg ausfragst. Du gibst ihnen die Möglichkeit über sich zu reden und das gute Gefühl zu helfen.
Wo findest du solche Menschen? Hier kannst du dich zum Beispiel auf die sozialen Netzwerke stürzen. Ob Facebook, Instagram, Xing, Linkedin oder Researchgate, um nur einige zu nennen, können dich mit Menschen und ihrem interessanten Job oder Studium verbinden. Du kannst natürlich auch entsprechende Veranstaltungen zum Beispiel an Hochschulen besuchen, auf denen sich diese Menschen befinden. Oder du greifst zum Telefonhörer und nimmst auf diesem Weg Kontakt zu für dich interessanten Menschen auf. Klar für alle Wege musst du aktiv sein. Ohne Aktion von deiner Seite wirst du hier wenig erreichen. Doch du wirst sehen, dass es irgendwie auch Spaß macht, herauszufinden, was so hinter Studienrichtungen, Ausbildungen und Karrierewegen steckt.
Mehr über sich herausfinden – Die Selbsteinschätzung
Natürlich ist das Gespräch mit Menschen nur ein Teil, um eine spannende Studienrichtung zu finden. Du solltest dich selbst unter die Lupe nehmen. Ein wichtiger Schritt ist hier die Selbsteinschätzung. Im Folgenden findest du dafür genügend Zeit.